Samstag, 22. Mai 2010

Vom Abend, der Nacht und dem Schlaf

Am Abend beginnt meine Zeit. Sobald die erste Abendmüdigkeit vorüber ist werde ich wach, ganz gleich wie müde ich bin, wie müde mein Körper ist. Oft voller Tatendrang, voll Kreativität, voll Pflichtgefühl, Dinge zu erledigen, deren Notwendigkeit ich am Tage zwar sah, aber über die ich dennoch nur milde und müde, ja, aus wirklich tiefsten Tiefen sehr müde gelächelt habe. Am Abend finde ich den Dreh. Auch wenn es meist nicht um solche nebensächlichen Dinge wie Aufräumen geht - hier regiert das Chaos. Ich mag es nicht das Chaos, aber drumerherum sind viel zu viele Dinge, die ansonsten gemacht werden müssen oder die ich schlicht und ergreifend tun will.
Ich könnte Stund um Stunde in Ruhe nähen, zuschneiden, tüddeln, Ideen verwirklichen. Schreiben, lesen, spielen. Eigentlich finde ich nahezu nie den Weg zu der Zeit ins Bett, die gut wäre. Es ist immer später. Mal nur eine Stunde, mal aber auch 3. Früher gar noch manche mehr. Da war aber der anschliessende Schlaf noch ungestörter. Mit einem ersten Kindelein gesegnet, die schlief wie ein Bilderbuchkind war ich doch sehr verwöhnt. Das Babylein war von Beginn an anders, nur eine kurze Zeit schlief sie einige Stunden - ich glaube es waren 7 an der Zahl - durch. Nach wie vor ist sie mein kleines Milchmädchen. Der Schlaf ist gestückelt, und auch wenn sie zumeist sofort wieder einschläft, ist meine Nachtruhe sehr unterbrochen. Zumal das Babylein nur in den allerseltensten Fällen im Liegen trinken mag. Also setz ich mich brav jedesmal auf.
Irgendwie hab ich mich dran gewöhnt, nur sind meine Nerven des nachts recht blank, wenn sie dann doch einmal nicht gleich wieder einschlafen mag.
So manches Mal frag ich mich jedoch, wie der Körper diese Erhohlungsdurststrecke durchhält, durchhalten kann. Meine netto Schlafzeit übersteigt selten 6 Stunden - und das niemals am Stück. All zu oft ist es weniger. Dennoch verliere ich mich am Abend in all den Dingen, die ich gern tue. Er ist meiner, der Abend und der Anfang der Nacht.
Dabei denk ich auch manchmal, dass ich eigentlich nur bei meinen Kindern sein möchte, bei ihnen sitzen, ihnen beim Schlafen, Träumen und Atmen zuschauen möchte. Ganz nah, die Momente festhalten. Zeit bleibt nicht stehen. So schnell ist es wieder anders. Und sie sind so wunderbar, von Herzen beide so wunderbar.

3 Kommentare:

Rumpelwald hat gesagt…

Meine Zeit... also mein Biorythmus liegt am Vormittag. Am Abend... also schon ab dem späten Nachmittag fällt meine Konzentration voll zurück.
;)

Habt schöne Pfingsten!
Liebe Grüße an dich

Kassiopeia hat gesagt…

So wie du das beschreibst, genau so ist es bei mir auch... Sehr schön beschrieben!

Patricia hat gesagt…

Hier auch! *Eifrigaufzeig* - ich packe in die Stunden nach Kinderschlafengehzeit auch alles, was ich möchte, muss und will - am liebsten danach noch im Bett lesen, um am Morgen völlig unausgeschlafen durch die Gegend zu tapsen ... Ich wünsche Ihnen bald ruhigere Nächte und eine Nettoschlafzeit (schönes Wort!) von mehr als sechs Stunden!