Donnerstag, 29. September 2011

Warum eigentlich?

Warum eigentlich ist da die Sehnsucht nach dem dritten Kind? Nicht, dass ich je ausgeschlossen hätte, mehrere Kinder zu wollen. Vor dem Fröschlein jedoch war da ein klarer, tief verwurzelter Kinderwunsch. Es dauerte eine Weile, bis dieser letzlich erfüllt wurde. Und eigentlich, ja eigentlich hätte es das sein sollen. Zwei Kinder.
So ist es aber nicht.
Ich begann mich schon in der Schwangerschaft zu sehnen, sehr zu sehnen nach einem dritten Kind. Es fehlte mir. Ich war ein wenig verwirrt, als mir dies bewusst wurde. Gerade ein paar Wochen schwanger mit unserem zweiten Kind und ich sehnte ein drittes herbei, hatte das Gefühl, dass mir das dritte Kind fehlt - noch weit bevor das zweite geboren worden war. Ich hielt mich für sehr sonderbar, hormongesteuert, ein klein wenig verrückt.
Es fehlte mir die ganze Zeit hindurch, etwa 30 Wochen würde ich rückblickend sagen.
Und in der Nacht, als das Fröschlein geboren wurde, wurde mir gezeigt, warum das so war.
Es hat ein drittes Kind gegeben. 
Mein, unser drittes Kind ist ein verlorener Zwilling. Wochenlang unbemerkt. 
Eigentlich. Erst im Laufe der Monate verstand ich überhaupt, dass dieses Kind gar nicht unbemerkt geblieben war. Ich hatte es gespürt. Etwas in mir wusste um dieses Kind und wusste auch um seinen Verlust. Nur habe ich nicht begriffen.  
Ich trage eine silberne Kette um den Hals mit meinen Kindern darin. Auch mit diesem.
Die Sehnsucht nach einem dritten Kind heute fühlt sich anders an, als die nach dem Fröschlein. Es ist mehr Sehnsucht als Wunsch, mehr  Fehlen eines Kindes in unserer Mitte. Dieser Wunsch ist innig und von Herzen und dennoch so anders.
Würde ich mich auch so sehr sehnen, wenn da kein Kind gewesen wäre, was gegangen ist? 
Ich glaube, dass mein Wünschen und Sehnen aus ebendieser Tatsache geboren wurde, dass eigentlich, ganz eigentlich drei Kinder zu uns unterwegs waren und nur zwei davon angekommen sind.  


Dienstag, 27. September 2011

Vergleichslos

Und wenn irgendwann mal irgendwer auf die Idee kommen sollte, meine weiterhin bestehende Sehnsucht nach Nummer 3 mit einem Hinweis auf die Inhalte des letzten postings zu kommentieren, dem sei gesagt:
Das hat absolut null, nämlich gar keine Relevanz. Das eine sind nämlich die Wanderschuhe, die man anziehen muss, um den Berg hochzukommen, und das andere, das sind die geliebten must-have-WohlfühlTreter, mit ganz viel Glitzer und Seelenschnickeli. Nicht zu vergleichen die beiden, oder? Sehn se, sach ich doch.

Alltagsschnipsel

Die Tage sind voll. Eigentlich alle. Und dennoch ist da sehr viel mehr, als mir lieb ist, was ich nicht schaffe.
Der Alltag ist etwas verschoben durch den Schulanfang des grossen Kindes, wir stehen alle etwa eine Stunde früher auf. Mehr Zeit für zu erledigende Dinge bleibt dennoch nicht. Erst mal wird das grosse Kind - da wir uns ja nicht für die Schule nebenan entschieden haben - mit dem Auto in Schulnähe gebracht und geht dann 2 Strassen mit den Cousinen zur Schule. Drei Tage in der Woche arbeite ich in meinem Job. An mindestens 2 Tagen in der Woche mache ich meinen ehemaligen Sport mit bis zu 25 Mädchen von 5 bis 10 Jahren. Regelmässig kommen an den Wochenenden Turniere hinzu sowie die je zu treffenden Vorbereitungen. Zuhaus wartet weitere Arbeit auf mich - mein Hobby zwar, aber dennoch auch Arbeit, wenn es eben darum geht, für den Verkauf Dinge herzustellen. Letzteres kommt regelmässig vor und will erledigt sein, ebenso wie der ganze Alltagskram rund um den Haushalt.
Mittendrin natürlich die Bedürfnisse der beiden Mädchen. Und an manchen Tagen finden ebendiese kein, aber auch gar kein Ende. Das Problem an der Sache ist : ich kann nicht mehr. Ich sehne mich nach Tagen, die kürzer sind als 18 Stunden, Tage, an denen ich mich weniger als 15, 16, 17 Stunden um die Bedürfnisse Anderer kümmern muss. Sehne mich nach Nächten, die länger sind als 6 Stunden. Wobei diese all zu oft nicht mal am Stück sind - denn das kleine Kind hält vom Durchschlafen meistens  nicht sehr viel. Es hat sich deutlich gebessert, fraglos, in der Regel stehe ich nur einmal nachts auf. Aber 6 Stunden ohne Unterberchung sind nunmal besser als 6 Stunden mit Unterbrechung. Meine allabendliche Schlaflosigkeit trägt leider auch nicht sehr zur Verbesserung der Situation bei.
So kommt es, dass ich heute abend hier sitze, nach einer kurzen und klaren, aber ruhigen Ansage, dass hier nun niemand mehr Milchpullen, Mama Milch, Köpfchenstreicheln oder sonstwas bekommt. Einfach nun schlicht und einfach Ende ist für heute. 
Ein schlechtes Gewissen hab ich dabei. Aber irgendwann ist einfach Ende und meines ist jetzt und hier . Auch wenn mir das leid tut und ich verstehen kann, dass kleine Kinderherzchen traurig sind. Aber dieses momentane Einschlafhinausgezögere geht nicht mehr. Ab jetzt bleib ich bei der klaren Ansage am Abend. Und hoffe darauf, dass sich der Abend hier bald wieder eingependelt haben wird auf ein ruhiges Ende zumindest ab 20 Uhr, besser noch, weit besser noch 19.30 Uhr.
Um dann, ja um dann bald wieder all das anzugehen, was liegengeblieben ist in den letzten Wochen.
(erwähnte ich sowas wie "urlaubsreif"? nein? Bin ich aber. Eigentlich brauche ich dringend Urlaub, in dem nur eines zählt: ich.)

Montag, 26. September 2011

Chaos

Nicht, dass Chaos hier etwas Ungewöhnliches wäre. Chaos begleitet mich eigentlich immer.
Über die Herzchaosmama kam ich auf die Aktion "Chaos Montag". Und da das eigene Chaos schon an so mancher Stelle im www ein Thema war, mache ich einfach mal mit und bemühe mich allmontaglich mein Chaos herzuzeigen (was es durchasu nicht nur montags gibt...).
Den Anfang macht der Schreibtisch (der in Wahrheit vor allem Computertisch ist):


Sonntag, 25. September 2011

Übrigens...

.... stimmt das nicht wirklich. Es gab nach diesem vermeintlich letzten Mal noch viele viele weitere Male stillen. Ich aber bin seitdem offener für alles, was sie möchte. Da ist keine Wehmut mehr, wenn sie doch mal einen Tag nicht um Mama Milch bittet. Es ist einfach okay, wenn sie ganz so weit sein wird, nicht mehr zu trinken. Es ist aber auch okay, wenn sie trinken möchte. Der Rahmen ist klein - nur hier daheim und bis auf seltene Ausnahmen nur im Bett um die Schlafenszeit herum. Oft lässt sie sich auch auf mein Angebot ein, stattdessen einfach nur zu kuscheln. Oft aber auch nicht.
Und so bin ich gedanklich im Reinen mit der Tatsache, dass irgendwann - vermutlich einfach so und anfangs unbemerkt - der Tag kommen wird, an dem sie wirklich aufhört, gestillt sein zu wollen. Und sie hat Raum und Zeit, diesen Tag für sich selber zu finden. Sie ist heute 2 Jahre, 2 Monate und 17 Tage alt.

Samstag, 24. September 2011

Zauber

Dieser Zauber, der Zauber Deines Lachens aus tiefem, tiefem Herzen. Dein Strahlen, Deine strahlenden Augen. Dein so inniges Lieben, auf mich zu gehen, umarmen, den Kopf streicheln. Deine Liebe, der ich mir sicher sein kann, die so gross scheint, so gross ist.
Dein Erspüren dessen, für das Du so wenige Worte hast. Um dann zielgerichtet eines dieser wenigen Worte zu benutzen, um mir meine oft vor mir selber geheimgehaltenen Gefühle wieder zu spiegeln. Zu sehen, dass Du begriffen hast. Manchmal vor mir. "Mama ist traurig". "Mama Angst". Ja, Bella, all zu oft hast Du so recht.

Dich im Arm zu halten ist eines der wunderbarsten Dinge in meinem Leben. Du bist eines der wunderbarsten Dinge in meinem Leben. Ich bin so dankbar, so unendlich dankbar für Dich.

Sonntag, 18. September 2011

Wortlos.

Ich bin wortlos. Nichts in mir, was schreiben kann. Nichts, was den Weg nach draussen findet.
So fühle ich mich einerseits voll von Worten und dennoch so leer, weil da zugleich diese grosse Wortlosigkeit ist.
Ich hoffe wohl am allermeisten, dass sie vorbeigeht, diese Schreib- und Wortlosigkeit. Momentan aber scheint mir, als habe ich keinen Einfluss. Und zudem keine Zeit. Sie fehlt an allen Ecken und Enden, und das nimmt mir den Raum für mich, den Raum für meinen Ausgleich.
Momentan bin ich in einer Waagschale, und beide, beide wackeln mal mehr und mal weniger. Ich hoffe auf Gleichgewicht, irgendwann, bald. Auf innere Ruhe, auf Worte, auf Ausgeglichenheit.
Es lebt mich. Nicht mehr und nicht weniger.