Freitag, 22. Juli 2011

Von Abschieden und Anfängen

Bis in die letzte Nacht hinein feierte das Kindelein "Rote Blume" ein Kindergarten - Indianer - Abschiedsfest.
Im Garten gab es Lagerfeuer im eigens aufgebauten Tipi, es gab Indianerschmuck, Pfeil und Bogen, Regenhölzer, Federkopfschmuck und einen Haufen Indianer Kinder, die gemeinsam feierten und die Nacht anschliessend im Kindergarten verbrachten.
Ein Erlebnis. Liebevoll und wertschätzend gestaltet. Ein wunderbarer Abschied.
Am heutigen Mittag dann durften sich die Stammesmütter und Vater zum gemeinsamen Grillen dazu gesellen.
Nicht nur ein Abschied für das Kind, auch einer für manche Eltern, ebenso wertgeschätzt und mit einbezogen.
Der Wechsel des Kindergartens im letzten Jahr war eine der besten Entscheidungen und noch dazu mit einem guten Funken Glück - ja war es Glück? Oder war es einfach so, weil es so sollte, weil sie dorthin gehörte? - in eine so wunderbare Gruppe. Ich bin natürlich ein Stück weit traurig, dass diese Zeit nun vorbei ist. Die Zeit, in der das Kind noch unglaublich geborgen aufgehoben ist in einer Einrichtung, die zwar durchaus auf sehr vieles vorbereitet was kommt, die den Kindern Ellebogen mitgibt, Vertrauen in sich und Selbstbewusstsein , aber eben dennoch eine Art kleiner Mikrokosmos, kleine Familie, kleiner Hafen ist. Die den Kindern vieles zutraut und Ihnen so unglaublich viel vom Leben zeigt.
Dennoch bin ich auch neugierig, wie es weitergehen wird für mein Kind. Der Anfang in der Schule, ein neues Zurechtfinden müssen, sich einleben in eine neue viel viel grössere , wenn auch immer noch kleine Gesellschaft mit sicher neuen oder anderen Regeln. Nicht nur in der Klasse, sondern auch in der offenen Ganztagesbetreuung, die uns - überraschend, sehr überraschend - nachträglich doch noch aufnahm (Ich fragte nie nach dem Warum. Ich nahm es einfach dankbar und erleichtert hin).
Zudem ein vielleicht weiterer Anfang für mich. Vielleicht ein zartes Entwickeln, ein Start einer Freundschaft? Nach ein paar kleineren Begebenheiten, in denen sich schwingende Wellen annäherten und erkannten. Ein Bemerken irgendwie ähnlich tickender Lebensrhythmen hier und da. Ein leiser Schritt aufeinander zu. Ob es sich hält, nachdem nun beide Kinder in andere Richtungen gehen, die eine auf eine Montessori Schule, die andere auf eine Waldorf Schule? Manchmal binden Kinderfreundschaften auch die Eltern aneinander. Aber manchmal, ja manchmal mag es auch ohne Kinder gehen - warum auch nicht? Nur weil die Zeit so voll ist von  Aktivitäten der Kinder und mit den Kindern, liegt es an mir, auch meine Zeiten zu nehmen.
Neue Bekannte, neue Freunde. Gerade ich menschenscheues Ding. Wundersam, Unsicherheit zu spüren, wie das nochmal geht, Freunde finden.

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