Sonntag, 12. Oktober 2008

Spocht

Jahrelang spielte ich meinen Mannschaftssport. Vor rund 25 Jahren hab ich damit angefangen und ihn seither jedem anderen Sport vorgezogen. Bis ich irgendwann nach der Jahrtausendwende aufhörte. Ich war es leid, unter dem Zugzwang des Mannschaftssportes zu stehen - sicherlich trug auch meine Einstellung zum Mannschaftssport zu der Entscheidung bei. Die hiess für mich nämlich immer: ganz oder gar nicht. Und da ich dieser "Ganzheit" einfach überdrüssig geworden war, war die logische Konsequenz aufzuhören.
Und das tat ich. Komplett.
Er fehlte mir. Ein bisschen. Aber nur ein kleines. Ich genoss die gewonnene "Freiheit" und war froh, mich nicht mehr selber unter Druck setzen zu müssen, weil Mannschaftsbesprechung, Training, Laufen, ein Spiel oder ein Turnier anstanden. Sehr viel schwieriger war der recht schnelle Verlust der Gruppe, in der ich mich seit meinem neunten Lebensjahr bewegt hatte. Manche waren noch immer da. Manche waren hinzu gekommen. Viele waren meine Freunde. Doch mit dem Verlassen einer Gruppe steht man im Draussen, während es für die Anderen weiter geht wie bisher. So wars auch bei mir. Ich war im Draussen. Noch deutlicher wurde dies, als ich mit dem Gatten zusammenkam, wir heirateten und das Kindelein geboren wurde.
Sicherlich waren wir immer mal wieder präsent. Aber Gemeinsamkeiten gab es keine kaum mehr.

Doch irgendwie wird sich das vermutlich nun ändern. Denn seit langer Zeit haben wir einen Trainer, der Jahr um Jahr versucht, eine zweite Damenmannschaft aufzustellen. Der jeden, der je den Sport ausübte, wieder und wieder anspricht und zu motivieren versucht.
Ich für meinen Teil habe bisher keinen anderen Sport gefunden, der mir Spass macht oder mich reizt. Aber das regelmässige Trainieren zu vorgegeben Zeiten und das am Wochenende einen halben bis dreiviertel Tag sportlich unterwegs sein war bisher nicht das was ich möchte.
Diesmal jedoch machen allein 4 alte Mannschaftskolleginnen mit, die alle aufgrund von Kindern in den letzten 2-8 Jahren ausschieden. Und es ist ein Pool von 13 Frauen - sodass keine jede Woche spielen muss. Mancher aber will. So hab ich mich vorgestern spontan entschieden mit zu machen. Wobei es mir jetzt um dem Sport und um den sicherlich zu erwartenden Spass geht. Sicherlich wird das Gruppengefüge in keiner Form vergleichbar sein mit dem von früher - einfach weil die Lebenssituationen der meisten ganz andere geworden sind.
Aber ich bin sehr gespannt.
Bestimmt wird sich hier nun regelmässig der ein oder andere Post zum Fortschreiten der komplett verlorenen Kondition und Fitness finden vermute ich mal...
Und das wird sicher lustig...

2 Kommentare:

multiples hat gesagt…

Find ich SEHR klasse und bitte um ausführliche Berichte!

Hach ja, schöne Zeiten waren es und ich hol sie mir jetzt als betreuende, anfeuernde und mitfiebernde Mutter am Spielfeldrand wieder.

Kathy hat gesagt…

was denn für mannschaftssport? auch volleyball?

ich freue mich schon wieder sehr auf meine mädels. endlich wieder spielen.
wobei ich das mit dem druck verstehen kann. hab mal landesliga gespielt, ist zwar nicht so hoch, aber mir hat der druck gereicht, ein kleiner patzer und zack raus auf die bank.