Freitag, 29. Februar 2008

Warum eigentlich?

Warum eigentlich NebeLmädchen? Irgendwann heute musste ich daran denken, wie ich dazu kam. Vor 10, 12 Jahren machte ich in einem recht nebligen Herbst Praktikum in einem recht verschlafenen Städtchen im Siegerland. Definitiv zu weit zum Heimfahren. So blieb ich dort Montag bis Freitag in einer kleinen Pension. Und irgendwann gesellte sich in ebendiese Pension ein Mensch, der als zeitweilige Aushilfe in der selben Klinik im selben Fachbereich angestellt worden war. Und wir verbrachten viele Abende miteinander. Ich passte in diese Nebel fand er. Genauso wenig zu fassen, genau so undurchschaubar, genauso überraschend, genauso sanft. Ich wurde sein Nebelmädchen.
Es war eine sehr sonderbare Zeit. Ich schätzte ihn sehr, doch verstand ich ihn nicht. Genau so, wie er mich nicht verstand. So wie man einander nicht verstehen kann, wenn man sich selber nicht nah genug ist, wenn man sich selber nicht versteht. Er weckte Dinge in mir, die lange unbemerkt geschlummert hatten und mich in tiefe Zweifel und Tiefen stürzten. Irgendwann war die Zeit dort vorbei und nicht lange und wir verloren uns völlig aus den Augen.
Jahre später fand ich eines meiner Lieblingsgedichte: Im Nebel von Hesse.
Und dachte an das Nebelmädchen zurück. Und sehr schnell entstanden viele Bilder (wie der Ausschnitt eines dieser Bilder im Header zum Beispiel) und Texte. Und aus dem Nebelmädchen wurde ich, Ich NebeLmädchen. Nebel im Leben. Leben im Nebel. Und mitten darin das Mädchen. Beides kann ohne das andere nicht sein. Und ich gehöre beiden. Und beide sind meins.

4 Kommentare:

Kathy hat gesagt…

ich habe mich das auch schon öfter gefragt, wie du auf nebelmädchen kamst.
habt ihr denn heute noch hin und wieder mal kontakt, oder so gar rein gar nicht mehr?
so wie es sich liest, schien es zumindest für einen von euch eine tiefere bedeutung gehabt zu haben, oder?

tonni hat gesagt…

Nein, ich habe nie mehr etwas von ihm gehört oder gesehen. Eine Bedeutung hatte es wohl, ja. Es war irgendwie schon eine nette Zeit. Einfach begrenzt und das war gut so. Aber er hat ein paar Dinge angekratzt, die mich jahrelang beschäftigten, und mit denen ich irgendwann Frieden schließen konnte. Aus dem Nebel ins Leben. Es war einfach ein kleiner Schubbs der weh tat - aber ganz gut war.

Frau S. hat gesagt…

Das Bild hast du selbst gemalt?
Sehr schön, etwas unheimlich vielleicht. Aber schön.

tonni hat gesagt…

@ andrea
ja, selbst gemalt.
Dankeschön!